Künstler

von | Feb 23, 2006

Prof. Benno von Arent

Prof. Benno von Arent

  • Geboren 19.06.1898 in Görlitz;
  • Gestorben 14.10.1956 in Bonn;

Biographie

Arent war der Sohn des preußischen Oberstleutnants Benno von Arent (1868–1904) und Enkel des preußischen Generalleutnants Benno von Arent. Nach dem Abitur war Arent Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und danach in Freikorps- Verbänden und der Reichswehr tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Arent Lehrling in einer Gasmesser- und Armaturenfabrik und dann Kostümzeichner bei einer Ausstattungsfirma. In der Zeit hoher Arbeitslosigkeit arbeitete er unter anderem als Autovertreter und erlernte nebenher als Autodidakt den Beruf eines Architekten.

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Ab 1923 war er Ausstatter an verschiedenen Berliner Bühnen, anfangs noch ohne Erfolg. Politisch war er Mitglied im völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur, 1931 trat er in die SS und 1932 in die NSDAP ein. 1932 war von Arent Gründer des „Bundes nationalsozialistischer Bühnen- und Filmkünstler“, der 1933 in „Kameradschaft der Deutschen Künstler“ umbenannt wurde. Nach der Machtübernahme der NSDAP gehörte Arent dem Vorstand der Reichstheaterkammer an. Neben seiner Tätigkeit als Bühnenbildner, vor allem für das Goebbels unterstehende Deutsche Opernhaus (die vorherige Städtische Oper Berlin), entwarf er auch Orden und Uniformen und er stattete politische Veranstaltungen aus.

Nach persönlichen Aufträgen für Adolf Hitler wurde Arent 1936 zum Reichsbühnenbildner (im Volksmund: „Reibübi“) ernannt, ein Titel, der vor allem dazu dienen sollte, Arents vorbildhafte Stellung als Bühnenbildner und Ausstatter NS-gemäßer Theateraufführungen zu unterstreichen. Hitler drängte ihm dabei gelegentlich in einer Art Lehrer-Schüler-Verhältnis eigene Bühnenentwürfe auf, ein Verhältnis, das die Karriere des Reichsbühnenbildners mitbegründete. Hitler bezeichnete ihn noch 1942 in einem Tischgespräch als einen der drei wichtigsten Bühnenbildner, aber obwohl er Arent an verschiedenen Bühnen lancieren konnte, gelang es ihm nicht, ihn bei den Bayreuther Festspielen unterzubringen. Arent, dessen künstlerische Ansichten von Hitler geteilt und wohl auch beeinflusst wurden, bevorzugte bei seinen eigenen Bühnenbildern und -kostümen einen realistischen, oft monumentalen Stil, dem er durch Volkstümlichkeit und Verständlichkeit Massenwirkung zu geben versuchte. Einen eigenen Stil konnte er aber bei Kriegsausbruch angesichts künstlerisch bedeutenderer Konkurrenz nicht entwickeln oder gar durchsetzen.

Seine Aufgabe als Gestalter der Feststraßen bei bedeutenden Aufmärschen wirkte sich auch auf seinen Bühnenstil aus, unter anderem bei der Parteitagsinszenierung der Meistersinger. 1936 wurde Arent Beauftragter für die Überwachung der Bühnenbildner und Präsidialrat der Reichstheaterkammer. Am 20. April 1937 erhielt er wie viele führende NS-Kulturfunktionäre den Titel Professor. Parallel zu seinen parteibezogenen Pflichten arbeitete von Arent weiterhin als Architekt. Sein bekanntestes Werk war die Gestaltung des „Berliner Hauses der Deutschen Arbeitsfront (DAF)“. Im Frühjahr 1939 wurde von Arent zum „Reichsbeauftragten für die Mode“ ernannt, ein Amt, das wegen des Krieges aber bereits nach kurzer Zeit wieder aufgelöst wurde.

Während des Krieges gegen die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gehörte Arent, der bereits 1931 in die SS eingetreten war, zum Stab Heinrich Himmlers. Am 15. August 1941 war er nach dessen Aufzeichnungen Augenzeuge eines Kriegsverbrechens bei Minsk, bei dem Partisanen und Juden ermordet wurden. Arent wurde 1944 zusätzlich Mitglied der Waffen-SS und zum SS-Oberführer ernannt. Bei Kriegsende geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1953 freigelassen wurde. Zwischenzeitlich wurde seine Schrift Ein sudetendeutsches Tagebuch (1939) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt. 1956 wurde in Berlin ein Entnazifizierungsverfahren angestrengt, kurz nach dessen Urteilsverkündung starb Arent.

Der Entwurf vom Tintenabroller und Zigarettenetui stammen von Benno von Arendt

Ferdinand Auerhammer

Ferdinand Auerhammer

  • Geboren 17.05.1924 in Dresden;
  • Gestorben 04.11.2005 in Oberhausen / Obb.;

Biographie

Seine Ausbildung erhielt er bei den Professoren Lommel und Georgil an der Münchner Akademie. Der Künstler wohnte in Gröbenzell bei München und stellte im Rahmen der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft im Haus der Kunst aus.

Der noch junge Künstler zeigte eine Reihe Plastiken junger Mädchen: “Mädchen mit Krug“, “Mädchen mit Stier“, Tänzerinnen und Sitzende, die durch ihre herbe Anmut auffielen. Eigenwillig in der Komposition und doch die Naturform nicht verletzend, sind sie grazil, ohne verspielt zu wirken.

Eine dritte Motivgruppe in seinem Schaffen sind die Tiere: Reiher, Katzen, teils in Bronze, in Keramik als Gartenplastiken, oder auch in Kupfer getrieben und harmonisch in eine Wandfläche eingesetzt. In Stein arbeitete Auerhammer nicht. Das Entstehen seiner Bronzen betreute er übrigens in allen Phasen selbst, vom Modell bis zum fertigen Guss. Hier wird die Verschmelzung von künstlerischer Idee und handwerklicher Verwirklichung besonders anschaulich dargetan. 

Hat das Model 118 Eidechse für die Manufaktur Allach entworfen.

Karl Diebitsch

Karl Diebitsch

  • Geboren 03.01.1899 in Hannover;
  • Gestorben 06.08.1985 in Kreuth, Tegernsee;

Biographie

Nach dem Schulbesuch in Hannover begann Diebitsch eine Malerlehre, die er erst nach Ende des Ersten Weltkrieges abschließen konnte, da er sich bereits im Oktober 1915 als Kriegsfreiwilliger zum Deutschen Heer gemeldet hatte. Um an der dortigen Akademie der Bildenden Künste  zu studieren zog er nach München, betätigte sich jedoch zunächst politisch und als Mitglied paramilitärischer Verbände, bevor er 1923 bis 1925 Schüler von Hermann Groeber an der Akademie war.

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Von 1927 bis 1931 war er Leiter einer Porzellanmalerei in München, danach ohne feste Anstellung. Anfang 1936 war er im Auftrag Heinrich Himmlers Mitbegründer der Porzellanmanufaktur Allach, wurde dort künstlerischer Leiter und entwarf Vasen und Julleuchter, die als Geschenke für SS-Angehörige gedacht waren

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Diebitsch als Porzellanmaler für die Fabrik Heinrich & Co in Selb

Karl Diebitsch war für folgende Modelle zuständig:

86+87 Tafelleuchter, 89 Kerzenhalter (sogenannter Diebitsch Leuchter), 106 Leuchter, 119 Kerzenleuchter, 506, 507 + 508 Porzellan – Vase.

Richard Förster

  • Geboren 25.09.1873 in Petersburg;
  • Gestorben 27.10.1956 in München;

Biographie

Nach einem kurzen Studienaufenthalt am Städelschen Institut in Frankfurt am Main bei F. C. Hausmann, siedelte Förster nach München über, um dort von 1899–1901 an der Kunstakademie bei W. v. Rümann zu studieren. Nach mehreren Studienreisen durch Europa, stellte er als Bildhauer und Modelleur im Glaspalast in München aus. Ab 1910 gehörte er zum Mitgliederkreis der Münchner Sezession.

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Nach 1919 arbeitete Förster als figürlicher Entwerfer für die Porzellanmanufaktur Rosenthal in Selb und Allach. Nach erfolgreicher Berufstätigkeit im Dritten Reich war Förster für die Firma Oskar Schaller in Windischeschenbach tätig.

Richard Förster modellierte folgende Figuren:

31 Hitlerjunge, 45+46 Bückeburger Bauernpaar, 47+48 Bayerisches Bauernpaar, 49+50 Gutacher Bauernpaar, 51+52 Friesisches Bauernpaar, 53+54 Hessisches Bauernpaar, 59 B.d.M.-Mädel mit Fahne, 64 B.d.M. Mädel, 73 Mädchen nach dem Bade, 103 Überrascht, 112 Falke, 113 Hitlerjunge, 122 Langer Kerl, 131 Butler-Dragoner, 134 Till Eulenspiegel, 135 Der Federhut, 136 Der Dolchträger, 138 Musketier, 139 Garde du Corps, 141 Fahnenträger der Panduren, 153 Landsknecht mit Halebarde, 154 Landsknecht mit Zweihänder, 155 Flötenspieler, 171 Musketeer, 176 Bayerischer Chevauleger Offizier, Moriskentänzer : 1939 Mohr, 1940 Prophet, 1941 Gezaddelte 1942 Burgunder, 1943 Bauer.

Karl Himmelstoß

Karl Himmelstoß

  • Geboren 12.07.1878 in Breslau;
  • Gestorben 03.05.1967 in München;

Biographie

Studium an der Kunstgewerbeschule in Berlin. Um 1911 Tätigkeit für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Seit 1912 war er für viele Jahre freier Mitarbeiter der Kunstabteilung der Porzellanfabrik Rosenthal in Selb. Zu dieser Zeit lebte er in Pasing bei München. Von 1913 bis in die frühen 30er Jahre hinein lieferte Himmelstoß als freier Mitarbeiter auch Entwürfe figürlicher Modelle für die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in Unterweißbach. Allein im Jahr 1926 entwarf er über 30 Kleinplastiken und Gefäße für die Kunstabteilung der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther AG, Selb.

Karl Himmelstoß hat für Allach nur den Entwurf zum Münchner Kindl für den Blumenschmuck-Wettbewerb 1940 gemacht.

Paul Horn

  • Geboren: 22.07.1876 in Merseburg
  • Gestorben: 14.03.1959 in Greifswald

Biographie

Paul Horn, Sohn eines Steinmetzmeisters, lernte von 1891 bis 1894 bei seinem Vater, dann bei Carl Dopmeyer in Hannover.

Ab 1901 war er freischaffend in Halle (Saale) tätig. 1919 war Horn Gründungsmitglied des Hallischen Künstlerrats und der Hallischen Künstlergruppe.

Paul Horn war der Vater des Bildhauers Richard Horn.

Einzig modelliertes Stück; 98 Mutter mit Kind.

Prof. Theodor Kärner

Prof. Theodor Kärner

  • Geboren 10.01.1884 in Hohenberg / Eger;
  • Gestorben 06.09.1966 in München;

Biographie

1898–1903 absolvierte Kärner eine Ausbildung zum Modelleur bei der Firma Hutschenreuther. Danach besuchte er die Bildhauerklasse von Heirich Wandere´(1865–1950) sowie die Klasse für dekorative Plastik von Anton Pruska (1846–1930) an der kgl. Bayrischen Kunstgewerbeschule in München. Zwischen 1914 und 1921 war er bei dem Tiermaler Heinrich von Zügel (1850–1941) an der Akademie der Bildenden Künste München als Gasthörer, und später in Abendkursen inskribiert.

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Seit 1905 bis 1918 arbeitete er in Festanstellung als Bildhauer in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg in München, zwischen 1918 und 1934 dann als freier Mitarbeiter bei der Firma Rosenthal in Selb. 1917 kaufte Philipp Rosenthal (1855–1937) das Porzellanwerk in Bahnhof-Selb. Obwohl zur AG gehörend, blieb es zunächst Privateigentum des Firmeninhabers. Um 1922 setzte dort die Produktion von Kunst- und Zierporzellan in vollem Umfang ein. Ab diesem Zeitpunkt dürfte mit der ständigen Mitarbeit Theodor Kärners dort zu rechnen sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit hielt sie bis weit über 1934 hinaus an, obwohl der Bildhauer dem Hauptwerk in Selb bereits gekündigt hatte.

In der Porzellanmanufaktur Allach war er anschließend bis 1945 als künstlerischer Leiter angestellt. Die Porzellanmanufaktur Allach war zu diesem Zeitpunkt bereits ein Betrieb der SS mit Außenstelle Dachau. Theodor Kärner wurde dort in den Rang eines SS-Hauptsturmführers ehrenhalber erhoben. Am 20. April 1938 folgte eine Ernennung zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste München. 1940 nahm er an der Großen Deutschen Kunstausstellung im „Haus der Deutschen Kunst“ in München teil. Bei der Ausstellung Deutsche Künstler und die SS 1944 in Breslau wurde von ihm ein „Malachowsky-Husar“ ausgestellt.

Im Rahmen der Entnazifizierung war er von 1945 bis 1947 im Lager Moosbach interniert. Nach seiner Entlassung war Kärner in den Jahren 1947–1953 Leiter der Kunstabteilung der Porzellanfabrik Eduard Haberländer in Windischeschenbach. Dort wurde ein Teil der Kollektion aus Allach übernommen und weiter produziert. Rosenthal beschäftigte Theodor Kärner 1953 erneut als freien Mitarbeiter und übernahm im gleichen Jahr die Kunstabteilung aus Windischeschenbach mit sämtlichen Allacher Kärner-Modellen, die bis zur Schließung der Kunstabteilung in Selb dort ausgeführt wurden.

Bekannt sind zurzeit von Theodor Kärner: 52 Modelle für Allach, 88 Modelle für Nymphenburg, 114 Modelle für Rosenthal und 51 Modelle für Eschenbach.

Folgende Modelle wurden von Prof. Kärner entworfen:

0 SS-Reiter, 1 Junger Dackel – sitzend, 2 Junger Dackel – liegend, 3 Elefant – stehend, 4 Elefant – sitzend, 5 Bär – bittend, 6 Bärengruppe, 8 Bär – liegend, 9 Bär mit Kugel, 10 Berghirsch, 11 Schäferhund – klein, 12 Foxl – liegend, 13 Dackel, 14 Rehbock, 17 Seydelitß Kürassier-Offizier, 18 Schafbock, 19 Foxl – stehend, 20 Röhrender Hirsch, 29 Garde Husaren.Offizier, 41 Rehkitz – liegend, 42 SS-Fahnenträger, 60 Liegender Hirsch, 61 Junger Hase – sitzend, 62 Finnischer Bär, 65 Pilot, 66 Flieger Offizier, 68 Eichhörnchen, 74 Springendes Pferd, 76 Großer Schäferhund, 77 Arbeitsmann, 78 Fuchs mit Maus, 79 Fuchs schleichend, 80 Rehbock, 81 Münchner Kindl, 82 Amazone, 84 Rehkitz – stehend, 88 Stehender Bär, 90 Stehendes Pferd, 91 Schmetterling, 93 Leib Garde Husar, 94 Friedrich der Grosse zu Pferd, 97 Dragoner-Offizier, 102 Zicklein – liegend, 105 Elefant – trompetend, 107 Lamm – stehend, 108 Ziegenkitz – stehend, 115 Zieten-Husar, 121 Malachowski-Husar, 149 Elefant, 151 Rehkitz – klein, ohne Modellnummer Pallas Athene, K9 Stahlhelmkopf.

Prof. Wilhelm Krieger

Prof. Wilhelm Krieger

  • Geboren 02.06.1877 in Norderney;
  • Gestorben 13.09.1945 in Herrsching;

Biographie

Wilhelm Krieger lebte als Schüler bei Verwandten in Norden und besuchte das dortige Ulrichsgymnasium. Er verließ es, ohne die Schule abzuschließen und begann in Bremen eine dreijährige Lehre zum Dekorationsmaler. Seinem Wunsch entsprechend, wie sein Jugendfreund Poppe Folkerts Künstler zu werden, studierte er 1906 und 1907 kurz an der Kunstgewerbeschule München, brach das Studium jedoch der Landschaftsmalerei zuliebe ab und bildete sich ab etwa 1901 autodidaktisch zum Bildhauer fort.

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Zwei Jahre später wurde er in München Teilhaber der Firma Zierhut & Krieger, die kunstgewerbliche Artikel wie Tafelgerät und Schmuck lieferte. Er begann, sich der Tierbildhauerei zu widmen und war freier Mitarbeiter der Keramischen Werkstätten in Herrsching, wo er ein Grundstück erwarb.

1912 heiratete Krieger die Zeichenlehrerin und Keramikerin Emilie Butters. Butters, geboren 1879 in Neustadt an der Haardt, war Keramikkünstlerin und Zeichenlehrerin. Nach einer zweijährigen Ausbildungszeit an der Kunstgewerbeschule München hatte sie 1905 ein Studium an den Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst, einer nach Wilhelm von Debschitz benannten Münchner Kunstschule, begonnen. Sie gehörte zu den ersten Schülerinnen einer dort 1907 unter der Leitung von Clara Truebeingerichteten keramischen Werkstätte, die Teller, Vasen und Kleinplastiken kommerziell produzierte. Seit 1911 war sie künstlerische Leiterin der Abteilung Malen der Keramischen Werkstätten in Herrsching. 1916, zwei Jahre nach deren Schließung, ging sie in ihren ersten Beruf als Lehrerin zurück. Das Ehepaar hatte fünf Kinder.

Wilhelm Krieger war Mitglied der Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk, einer Münchner Werkstatt-Firma, die zu den Gründern des bis heute bestehenden Deutschen Werkbundes gehörte. Er beteiligte sich ab 1907 an Ausstellungen der Münchner Sezession und vor dem Ersten Weltkrieg an den Großen Berliner Kunstaustellung. Ab 1913 stellte er im Münchner Glaspalast aus, der 1927 sein Werk „Bussard, stehend“ erwarb. Im selben Jahr wurde Wilhelm Krieger durch das Bayrischen Kultusministerium der Professorentitel ehrenhalber verliehen. Von 1937 bis 1944 beteiligte sich Krieger an der jährlich stattfindenden Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst, das in München auf Betreiben Adolf Hitlers durch seinen Architekten Paul Ludwig Troost geplant worden war. In dem Haus sollte die nach Ansicht der Nationalsozialisten „wirkliche“ Deutsche Kunst präsentiert werden. Wilhelm Krieger starb am 14. September 1945 in Herrsching, seine Frau im Jahr 1962.

Folgende Modelle gehen auf Prof. Wilhelm Krieger zurück:

110 Seidenschwanz, 111 Kohlmeise, K10 Adler.

Hugo Lederer

Hugo Lederer

  • Geboren 16.11.1871 in Znaim;
  • Gestorben 01.08.1940 in Berlin;

Biographie

In den Jahren 1884 bis 1888 besuchte Lederer die k.u.k.Fachschule für Tonindustrie in Znaim. Sofort nach seinem Abschluss engagierte ihn Adalbert Deutschmann für sein Kunstgewerbeatelier in Erfurt. Eine akademische Ausbildung hat Lederer nicht erhalten.

1890 wechselte Lederer nach Dresden in die Werkstatt des Bildhauers Johannes Schilling. Zwei Jahre später warb ihn der Bildhauer Christian Behrens nach Breslau ab. Aber noch im selben Jahr ging Lederer nach Berlin zu Robert Toberentz.

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1895 machte er sich als freier Bildhauer selbstständig und ließ sich in Berlin nieder. Eine Zeitlang – bis 1924 – wohnte und arbeitete er im Atelierhaus Siegmundshof 11 in Berlin-Tiergarten, wo August Gaul und seit 1912 auch Käthe Kollwitz ihre Bildhauer-Ateliers hatten. Danach zog er in die Knesebeckstraße 45 und erhielt Atelierräume in der Hardenbergstraße 34 in der Hochschule für bildende Künste.

1900 entwarf er das Bismarck-Denkmal in Wuppertal-Bramen. Seinen größten Erfolg errang er 1902 bei dem Wettbewerb für ein kolossales Bismarck-Denkmal in Hamburg, als einer seiner zwei eingereichten Entwürfe. Weitere Entwürfe und Denkmäler folgten.

1911 folgte der „Fischerpüddelchen-Brunnen“ der später bei der Porzellan Manufaktur Allach als Vorlage diente.

Nach 1933 wurde er kaum noch beachtet. Lederer zählte weder zu den „entarteten“ Künstlern, noch zu den Vertretern der „wahren Deutschen Kunst“, die auf den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in München 1937–1944 ausgestellt wurden.

Ende August 1933 wurde die Bronze-Statue seines Hamburger Heine-Denkmals vom NS-Senat abgeräumt (und ca. 1943 zur Metallgewinnung eingeschmolzen). Der 1,40 Meter hohe, mit Schmuck-Reliefs und der Aufschrift HEINRICH-HEINE versehene Steinsockel wurde erst nach 1936 beseitigt. Reaktionen Lederers zur Vernichtung seines Kunstwerks sind nicht dokumentiert.

Lederer unterzeichnete den „Aufruf der Kulturschaffenden“ 1934 zugunsten Adolf Hitlers nicht.

Seine Krankheit überschattete die letzten Lebensjahre und hinderte ihn an künstlerischer Tätigkeit. Im Alter von 68 Jahren verstarb er am 1. August 1940 an progressiver Paralyse im St. Franziskus-Krankenhaus in Berlin. Am 5. 8. fand in der Krankenhauskapelle eine schlichte Trauerfeier statt.

Einziger Entwurf:

127 Der Fischerjunge, Nachbildung des Fischerpüddelchen-Brunnens in Aachen.

Franz Nagy

Franz Nagy

  • Geboren 22.06.1888 in Pécs (Fünfkirchen / Ungarn);
  • Gestorben 14.01.1962 in München;

Biographie

Der geborene Ungar lernte im damaligen Fünfkirchen in der Porzellanfabrik Zsolnay Former, kam 1904 zur Passauer Porzellanfabrik Dressel, Kister & Co., arbeitete von 1906-1921 mit Unterbrechungen durch den Krieg in der Nymphenburger Porzellan Manufaktur. In Neuhausen, wo er mit Mutter und drei Geschwistern wohnte, heiratete er 1913 die geborene Münchnerin Rosa Sauer. Anschließend baute er in jahrelanger Arbeit bei Rosenthal in Selb als verantwortlicher Porzellanfachmann die dortige Kunstabteilung auf.

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Im Jahr 1927 erwarb Franz Nagy ein 0,335 ha großes Grundstück in der Lindenstr., der heutigen Reinhard-von Frank-Str. 8, in unmittelbarer Nachbarschaft zur damaligen Krauss & Comp. AG, zum Zweck einer späteren Nutzung. Zu dieser Zeit war er als Leiter der Kunstabteilung bei Rosenthal in Selb-Plößberg angestellt, wo er auch mit seiner Familie wohnte. 1933 begann er mit der Planung einer keramischen Werkstätte auf dem Allacher Grundstück. Erst 1934, nachdem Nagy sich ein Haus in der damaligen Parkstr. 16 (heute Rueßstraße) gekauft hatte beauftragte er die Allacher Baufirma Albinstätter mit dem Bau eines sog. Siedlerhauses mit einer Wohnung im ersten Stock und den Werkstatträumen im Erdgeschoß. Die Porzellan-Manufaktur-Allach (PMA) wurde im April 1935 von Franz Nagy in Allach, bis Dezember 1938 noch ein Vorort von München, zunächst als „Keramische Werkstätten Nagy“ gegründet und bei der Handwerkskammer München angemeldet. Ein Anbau erfolgte im Mai 1935. Die Umwandlung in die „Porzellan-Manufaktur Allach-München GmbH“ mit den Gesellschaftern Franz Nagy (Betriebsleiter), Theodor Kärner (Bildhauer), Karl Diebitsch, ein SS-Mann der ersten Stunde (Kunstmaler) und Bruno Galke (Kaufmann) erfolgte im Januar 1936.

Schon im Jahre 1937 wurde die zu klein gewordene Produktionsstätte in die ehemalige Pulverfabrik auf dem Gelände des SS-Übungs- und Ausbildungslagers beim Konzentrationslager Dachau verlegt, dem heutigen Areal der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung Dachau. Eine Führung durch dieses Gelände durch einen versierten und höchst sachkundigen Kenner dieses Geländes, Herrn Pappenfuß, ist höchst empfehlenswert. Das ehemalige, aus der Zeit des Ersten Weltkrieges stammende Produktionsgebäude des Pulverpreßwerks, gibt es heute nicht mehr, es liegen aber Luftaufnahmen, Lagepläne und ein Foto vor.

Die Manufaktur in Allach wurde vorrübergehend geschlossen, bis 1941 Franz Nagy, was er schon länger verfolgte, zusammen mit Kärner das Allacher Werk wieder in Betrieb genommen. Schon die Mitarbeit Kärners als künstlerischen Leiter zeigt, daß dort sicher nicht nur Keramik hergestellt wurde. Im Oktober 1939 erfolgte die in Berlin lange vorbereitete und endgültige Übernahme durch die Allgemeine SS, und Nagy und Kärner mußten auf mehrfaches drängen hin, ihre Gesellschafteranteile an den Amtschef im Stabe des Reichsführers-SS, Dr. Walter Salpeter, abtreten. Damit war die Porzellanmanufaktur, die schon in den vorausgehenden Jahren von der SS-Führung immer stärker vereinnahmt wurde, vollständig in deren Händen und somit Nagy und Kärner endgültig enteignet. Alle Fäden liefen jedoch im Verborgenen beim Reichsführer der SS Heinrich Himmler zusammen, der mit der kleinen Produktionsstätte „Großes“ vorhatte.

Zu den drei Künstlern Nagy, Kärner und Diebitsch wurden aus verschiedenen deutschen Porzellanmanufakturen in Berlin, Dresden, Selb, München u.a., noch Richard Förster, Ottmar Obermeier, Prof. Benno v. Arent, Prof. Willy Zügel, Adolf Röhring, Wilhelm Neuhäuser u.a. verpflichtet. Diese einzigartige Konzentration die besten Künstler, Designer, Töpfer, Porzellanmaler und alle wichtigen Handwerker zur Herstellung von hochwertigem Porzellan ermöglichte es, in der nur neunjährigen Zeit des Bestehens der Porzellanmanufaktur Allach beste Porzellangegenstände, wie historische Reiterfiguren, Tiere, Moriskentänzer und Gaukler, Kerzenleuchter, Vasen, aber auch politische Figuren und Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs herzustellen.

Die SS-Runen wurden zum Markenzeichen des neuen Porzellans. Das Programm der Manufaktur umfasste sowohl verschiedenste Kunstgegenstände, wie auch Gebrauchsgeschirr mit insgesamt ca. 240 Porzellan- und Keramikmodellen. Auch eine Vielzahl an Sonderanfertigungen wurden produziert. In den Kriegsjahren produzierte man in Dachau auch einfache Gebrauchsgegenstände, wie Salbengefäße und Kantinengeschirr.

 

Der Mitbegründer der Manufaktur schuf folgende Modelle:

15, 15a, 16, 21, 21a, 22, 22a, 23, 23a alles Barockleuchter, 24 Vogelgruppe, 25 Vogelgruppe, 44 Junger Hase – liegend,   55, 56, 57, 63,  alles Leuchter, 69 Amorette Frühling, 70 Amorette Sommer, 71 Amorette Herbst, 72 Amorette Winter, 105 Foxl – stehend, 109 Der Sieger, 500, 502, 503,504, 505, 510, alles Vasen, stehender Bär auf Sockel ohne Modellnummer, Kronleuchter, K5 Große Vase mit altgermanischen Motiven.

Wilhelm Neuhäuser

Wilhelm Neuhäuser

  • Geboren 13.12.1885 in Katzhütte / Thüringen;
  • Gestorben 01.01.1960, Dachau;

Biographie

Wilhelm Neuhäuser studierte an der Kunst- und Handwerkskunst in Coburg, Dresden und München. Seit 1919 war er Mitglied der Künstlerkolonie Dachau. Zwischen 1910 – 1960 entwarf er zahlreiche Modelle für Nymphenburg. Von 1910 bis 1949 bildeten die Schwarzburger Werkstätten einige Modelle nach Neuhauss Entwürfen.

Der Entwurf 85 Waldohreule geht auf Wilhelm Neuhäuser zurück.

Ottmar Obermaier

  • Geboren 11.07.1883 in Inzell / Oberbayern;
  • Gestorben 28.07.1965 in München;

Biographie

1907 besuchte Obermaier die Akademie der Bildenden Kunst in München, wo er bei Prof. Erwin Kurz studierte, der zu dieser Zeit ein berühmter Lehrer und Bildhauer von Skulpturen war. Zunächst war er Vertreter des Jugendstils und schuf Figuren und Büsten, insbesondere aus Biskuitporzellan.

Obermaiers Werke wurden häufig im Glaspalast in München ausgestellt.

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Ab 1923 bis Mitte der 30iger Jahre arbeitete Obermaier als Designer für Rosenthal, wo er mit der Gestaltung idealisierter menschlicher Skulpturen auf der Grundlage griechische und römischer Klassiker beauftragt war. Diese Figuren, die vor allem körperliche Ästhetik und sportliche Aktivität zum Ausdruck bringen, tragen Titel wie “Diskuswerfer“, “Sieger / Siegerin“ oder “Schreitendes Mädchen“.

Ab 1936 arbeitete Obermaier auch für die Porzellanmanufaktur Allach, bei der er einige Entwürfe beisteuerte. Seine Porzellanskulpturen idealisierten das nationalsozialistische Ideal arischer Körper.

Außerdem fertigte er eine Vielzahl an Medaillen, Plaketten, Brunnenplastiken und Grabmälern.

Auf der Großen Deutschen Kunstaustellung im Haus der Deutschen Kunst zu München, war Obermaier mit dreizehn Werken vertreten, von denen zwei von Hitler gekauft wurden.

Obermaier war Mitbegründer der Leichtathletik-Abteilung des “TSV 1860 München“ und schuf das Löwenschild am Vereinshaus.

Folgende Entwürfe stammen von Ottmar Obermaier:

75 Langhaardackel, 83 Fechter, 100 Mutter mit Kindern, 116 Siegerin, K8 Führerkopf.

Hermann Joachim Pagels

Hermann Joachim Pagels

  • Geboren 11.09.1876 in Lübeck;
  • Gestorben 01.07.1959 in Berlin;

Biographie

Pagels war ein Sohn von Heinrich Pagels, dem Seniorchef der seinerzeit deutschlandweit bedeutenden Firma Heinr. Pagels in der Breiten Straße zu Lübeck, einem Porzellan- und Haushaltswarengeschäft. Er war Mitschüler von Thomas Mann auf dem Katharineum zu Lübeck. Mit Fritz Behn und Hans Schwegerle bildet er eine Gruppe von fast gleichaltrigen Lübeckern, die erfolgreiche Bildhauer wurden und deren Realismus dem Zeitgeschmack entsprach.

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Er studierte von 1894 bis 1900 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und war dort Schüler von Otto Brausewetter, Peter Breuer und Ernst Herter, und war von 1901 bis 1904 in deren Ateliers tätig. 1896 gewann er den 1. Preis der Akademie für Komposition einer Zeichnung und 1900 für Komposition einer Statue. 1904 war mit drei Skulpturen auf der Internationalen Kunstaustellung in Düsseldorf vertreten. Im gleichen Jahr erhielt er eine Bronzemedaille auf der Weltausstellung in St. Louis, wo er mit den Bronzen Pessimist und Schlange vertreten war.

1905 eröffnete er ein eigenes Atelier und erhielt für seine Kindergruppe eine ehrende Erwähnung der Gesellschaft für Berliner Kunst. Ab 1907 machte er Studienreisen nach Frankreich und Italien und arbeitete 18 Monate in Florenz. Nach seiner Rückkehr hatte er sein Atelier im Atelierhaus Siegmunds Hof 11 im Hansaviertel. 1911 schuf er den Entwurf zu einer Porzellanfigur der KPM, einer Porträtstatuette von Kronprinz Wilhelm.

Zu seinen bekannteren frühen Werken gehört der Hühnerdieb-Brunnen auf dem Aachener Rathausplatz (1913). Dieser wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1953 durch einen Neuguss ersetzt. Abgüsse des Hühnerdiebs, von dem es auch eine verkleinerte Version gab, befinden sich im Schlossgarten von Berlin-Köpenick und in der Sammlung des Behnhauses in Lübeck. Die Porzellanmanufaktur Allach vertrieb als Modell Nr. 126 eine 27 cm hohe Porzellan-Version. Auf dem Burgtorfriedhof schuf Pagels 1921 das Mausoleum für Emil Possehl. Auch auf Berliner Friedhöfen war er mit Grabmalkunst vertreten, insbesondere auf dem Parkfriedhof Lichterfelde und auf dem Frankfurter Hauptfriedhof schmückte eine von ihm entworfene Christusfigur das Grabmal Kremsky.

Durch die Vermittlung des aus Lübeck stammenden Gartenbaudirektors Erwin Barth erhielt er 1925 den Auftrag zu einer Figurengruppe, die den Eingang zum Jungfernheidepark schmücken und zugleich den Gedanken des Volksparks symbolisieren sollte. Von der zweiteiligen Gruppe ist nur einer der beiden Bären mit spielenden Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben. 2011 erfolgte die Aufstellung einer originalgetreuen Nachbildung des zweiten Bären auf dem Bärenplatz im Volkspark Jungfernheide. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde Pagels durch seine Adolf-Hitler-Büsten bekannt. Hitler erwarb von Pagels das Werk Schwimmerin für 8000 Reichsmark. Pagels Werke wurden zur NS-Zeit auch 1936 auf der Großen Münchner Kunstausstellung gezeigt, wo er mit Marmor- und Bronzebüsten von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt und Generaloberst Walther von Brauchitsch vertreten war. Im Haus der Deutschen Kunst in München waren 1940 unter anderem seine Bronzebüsten von Rudolf Heß, Joseph Goebbels und Benito Mussolini ausgestellt. Sein letztes Werk (1957) war ein Relief von Thomas Mann, das am Buddenbrookhaus in der Lübecker Mengstraße angebracht wurde.

Hermann Joachim Pagels entwarf:

126 Der Hühnerdieb nach seinem frühem Werk, der Hühnerdieb-Brunnen auf dem Aachener Rathausplatz (1913).

Adolf Röhring

Adolf Röhring

  • Geboren 18.09.1911 in Schönwald / Oberfranken;
  • Gestorben 24.01.1981 in Neustadt Coburg;

Biographie

Adolf Röhring ist am 18.09.1911 10 Schönwald in Oberfranken als Sohn der Eheleute Porzellan-Oberdreher Adolf Röhring und seiner Ehefrau Babette Bauer geboren.

Nach Ablauf der 7. Klasse Volksschule kam er als Modellierlehrling in die Porzellanfabrik Alt-Schönwald. Nach Beendigung der Lehrzeit besuchte er die Staatliche Fachschule für Porzellanindustrie in Selb, wo er unter Leitung von Prof. Klee seine weitere Ausbildung erfolgte. 1929 bekam Röhring eine Anstellung bei der Firma Rosenthal, die ihn dann 1930 in das Schwesterwerk in Neustadt bei Coburg versetzte.

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Am 29.12.1935 heiratete er Liesel, geborene Fröber. Da Röhring ohne Heiratsgenehmigung des Rasse- und Siedlungshauptamtes-SS die Ehe eingegangen war, wurde er mit Schreiben vom 05.04.1937 „mit einem strengen Verweis bestraft“. 1935 ging er mit der Firma Rosenthal, nachdem diese aus Neustadt abgeschoben wurde, mit nach Selb-Plössberg. „…mit der Firma Rosenthal hatte ich ein sehr gutes Arbeitsverhältnis und schied nicht aus politischen Motiven, sondern deshalb aus, um mich in München bei dem bekannten Professor Kärner zu verkommen…“ 1938 ging er, aus den erwähnten Gründen zur Porzellanmanufaktur Allach, um sich bei Nagy und Kärner, die er bei seiner Zugehörigkeit bei der Firma Rosenthal kennenlernte, weiterzubilden.

Schon im September wurde Röhring zur Waffen-SS eingezogen. Ende April 1945 wurde er bei der Verteidigung des Tiergartenviertels schwer verwundet, mit der schmerzlich bitteren Folge, daß seine rechte Hand zur Hälfte gelähmt blieb. Im Mai 1945 kam er schwer verwundet in russische Gefangenschaft, aus der er am 30. Juli 1945 als Invalide entlassen wurde. Im Januar 1946 wurde er als SS Mann automatisch verhaftet und war bis zum 30.05.1946 im Lager Auerbach.

Im September 1946 kamen einige Neustädter Fabrikanten und Flüchtlinge, die sich eine neue Existent gründen wollten, auf Röhring mit der Bitte um Anfertigung von Ausformungen und Schwefelformen – für die dort ansässige Industrie zu. Adolf Röhring ergriff umgehend seinen erlernten Beruf als Modelleur. Am 28. Oktober 1947 erging der Spruch der Spruchkammer Neustadt bei Coburg auf „Mitläufer“.

Am 11.09.1950 meldete A. Röhring beim Gewerbeamt der Stadtverwaltung Neustadt bei Coburg den Betrieb „Adolf Röhring, Porzellan-Atelier, Neustadt bei Coburg, Bavaria“ an, der bis zum 30.09.1974 unter seinem Namen und dann bis zum 31.05.1981 unter den Namen seiner Ehefrau Elise Röhring existierte.

Folgende Modelle wurden von Adolf Röhring entworfen:

30 Grünfink, 33 Amsel, 95 Steigendes Pferd, 128 Eichhäher, 129 Elster, 132 Maus, 133 Maus, 143 Fahnenträger Freikorporal, 144 Maus, 147 Leuchter, 150 Maus, 187 Rumänische Bauerngruppe in Tracht, 191+192 Siebenbürger Paar, 505 Porzellan – Vase, 512 Leuchter, 515 Krater Vase, 519 Porzellan – Vase, 757 Steinadler

Prof. Willy Zügel

Prof. Willy Zügel

  • Geboren 22.06.1876 in München;
  • Gestorben 04.05.1950 in Murrhardt;

Biographie

Willy Zügel, erstgeborener Sohn des Tiermalers Heinrich von Zügel, studierte zunächst Malerei in der Klasse seines Vaters an der Münchner Akademie, wandte sich seit 1903 jedoch der Bildhauerei zu. Aufenthalt in Paris 1906, seit 1910 Mitglied der Münchner Sezession. Er lebte abwechselnd in München und Murrhardt.

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Bekannt wurde Zügel durch seine Kleinplastiken zu Tieren, mit denen er in zahlreichen Galerien wie zum Beispiel der Nationalgalerie Berlin, der Kunsthalle Bremen oder der Münchner Städtischen Galerie im Lenbachhaus wie auch der Kunstsammlung der Stadt Murrhardt vertreten ist.

Er verfertigte Modelle für die Porzellanfabrik Philipp Rosenthal 1911-1926, die Porzellanmanufaktur Nymphenburg 1911–1913, die Porzellanmanufaktur Meißen und seit 1935 für die Porzellanmanufaktur in München-Allach, die ihm ein breites Publikum erschlossen.

In öffentlichem Auftrag schuf Zügel auch zahlreiche Denkmäler, darunter das Gefallenendenkmal des Ersten Weltkrieges in Murrhardt und das Denkmal für Theodor Christomannos.

Einziger Entwurf : 32 Bär – sitzend Pfote leckend.

Folgende Quellen und Literatur wurden verwendet: Wikipedia, Platzwall Verlag – Militaria Zeitschrift, Gabriele Huber – „Die Porzellan-Manufatur Allach-München GmgH“,
Dachauer Hefte – Heft 15 von Albert Knoll „Die Porzellan-Manufatur Allach-München“