Lebensleuchter
Der Reichsführer der SS vergab anläßlich besonderer Ereignisse bei Veranstaltungen seines „schwarzen Ordens“ oder im Leben der SS-Angehörigen besondere Geschenke. Hierzu gehören z.B. die bekannten Julleuchter sowie Julteller.
Eine kaum bekannte Ehrengabe Himmlers war der Lebensleuchter. Theodor Kärner, seit 1938 Professor an der Münchener Kunstakademie, entwarf 1942 in Anlehnung an den sog. Geburtsleuchter (Modellnummer „89“) von Carl Diebitsch den großen Lebensleuchter. Dieser, in der SS-Porzellanmanufaktur Allach hergestellter Leuchter wurde anläßlich des „3. oder 4. Kriegskindes“, das in einer SS-Familie zur Welt kam, verschenkt. Vorname und Geburtsdatum des beschenkten Kindes waren auf einem der Leuchterfüße eingraviert.
Bei den Lebensleuchter die anfänglich produziert wurden, besaß der Leuchter nur ein umlaufenden Kinderfries, die späteren unter dem Kinderfries einen umlaufenden Schriftband: „In der Sippe ewiger Kette bist Du nur ein Glied“. Es gibt den Lebensleuchter mit Schriftband auf der Unterseite auch mit einer faksimilierten Widmungsunterschrift „Alle guten Wünsche für unser Volk, für Deine Sippe, für Deine Eltern, für Dich! H. Himmler“.
Eine weitere, jedoch sehr seltene und kaum bekannte Variante, ist die Ausführungen des Kinderfriesleuchter mit Spruchband in gotischer anstatt der lateinischen Schrift.
Ob nun bezeichnet als Geburtsleuchter, Lebensleuchter, Lebenslicht oder Kinderfriesleuchter, handelt es sich doch in jedem Fall um einen Gegenstand, der sich im Festbrauchtum, das sich in der neuen Weltanschauung um den Geburtstag bilden sollte, Verwendung finden sollte.
Lebensleuchter mit Spruchband in lateinischer Schrift
In der Sippe ewiger Kette bist Du nur ein Glied
Diebitsch/Kärner
Lebensleuchter mit Spruchband in gotischer Schrift
In der Sippe ewiger Kette bist Du nur ein Glied
Diebitsch/Kärner